Zufällige Zitate
Mußt ins Breite dich entfalten, // soll sich dir die Welt gestalten; // In die Tiefe mußt du steigen, Soll sich dir das Wesen zeigen.
– Friedrich SchillerAus einem Gedanken macht der Stückmacher ein Stück. Der Schriftsteller einen Aufsatz. Ich einen Satz.
– Alfred KerrAlle Wissenschaften sollen Mathematik werden. Die bisherige Mathematik ist nur die erste und leichteste Äußerung oder Offenbarung des wahrhaft wissenschaftlichen Geistes.
– NovalisIst es ein allgemeines Gesetz, daß etwas in uns ist, das stärker, größer, schöner, leidenschaftlicher, dunkler ist als wir?
– Robert MusilIch habe immer gehört, dass man drei Gattungen von Menschen meiden soll: Sänger, Alte und Verliebte.
– Niccolò MachiavelliIst dies schon Tollheit, hat es doch Methode.
– William ShakespeareIch machte mir Sorgen, weil ich als einer der bedeutenden Autoren genannt wurde. Sie haben nämlich die traurige Angewohnheit auszusterben. Chaucer ist tot, Spencer ist tot, ebenso Milton, ebenso Shakespeare, und ich fühle mich auch nicht sehr wohl.
– Mark TwainEin unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort, ein Unbegriff, eine contradictio in adjecto, ein Schiboleth für Philosophieprofessoren, welche, nachdem sie die Sache haben aufgeben müssen, mit dem Worte durchzuschleichen bemüht sind.
– Arthur SchopenhauerAuf dem Schachbrett der Meister gilt Lüge und Heuchelei nicht lange. Sie werden vom Wetterstrahl der schöpferischen Kombination getroffen, irgendwann einmal, und können die Tatsache nicht wegdeuteln, wenigstens nicht für lange, und die Sonne der Gerechtigkeit leuchtet hell in den Kämpfen der Schachmeister.
– Emanuel LaskerDie Kirchengeschichte offenbart sich uns als ein Werk der Staatskunst, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester. Statt etwas Göttliches darin zu finden, trifft man nur auf lästerlichen Missbrauch mit dem höchsten Wesen. Ehrwürdige Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer verbrecherischen Leidenschaften.
– Friedrich II. (Preußen)Ich scheue die Disziplin, den mathematischen Geist, den beschränkten Geist, das Herz der Händler, das so vertrocknet ist wie das Holz ihres Ladentisches.
– Gustave FlaubertEs ist eine Wollust, einen großen Mann zu sehn.
– Johann Wolfgang von GoetheHabe den Mut zur Wahrheit! Das kostet dich viele der Freunde, aber es zeigt dir zugleich, was du an ihnen verlorst.
– Heinrich LeutholdIch weiß einen, einen höchsten Freund Gottes, der ist alle seine Tage ein Ackermann gewesen, mehr als vierzig Jahre und ist es noch. Und er fragte einst unsern Herrn, ob er wollte, dass er sich dessen begebe und in die Kirche sitzen ginge. Da sprach er: nein, er solle das nicht tun; er solle sein Brot mit seinem Schweiße gewinnen, seinem [Christi] edlen teuren Blut zu Ehren.
– Johannes TaulerLeiden liegt in der menschlichen Natur; aber wir leiden nie, oder zumindest sehr selten, ohne die Hoffnung auf Heilung zu nähren; und die Hoffnung selbst ist eine Freude.
– Giacomo CasanovaGar hübsch ists, auf seinem Pferde mit dem Mantelsäckchen wie auf einem Schiffe herumzukreuzen.
– Johann Wolfgang von GoetheDas Instrument sollte nur die Stimme begleiten, denn Melodien, Gänge und Läufe ohne Worte und Sinn scheinen mir Schmetterlingen oder schönen bunten Vögeln ähnlich zu sein, die in der Luft vor unsern Augen herumschweben, die wir allenfalls haschen und uns zueignen möchten, da sich der Gesang dagegen wie ein Genius gen Himmel hebt und das bessere Ich in uns ihn zu begleiten anreizt.
– Johann Wolfgang von GoetheDie Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, die Religion aber braucht er zum Handeln.
– Max PlanckDreiundzwanzig Jahre, und nichts für die Unsterblichkeit getan!
– Friedrich SchillerStrengstes maass ist zugleich höchste freiheit.
– Stefan GeorgeBeneide niemanden, denn du weißt nicht, ob der Beneidete im stillen nicht etwas verbirgt, was du bei einem Tausche nicht übernehmen möchtest.
– August Strindberg[...] alles Menschliche will Dauer, Gott will Verwandlung.
– Ricarda HuchDie Erinnerung wirkt wie das Sammlungsglas in der Camera obscura: Sie zieht alles zusammen und bringt dadurch ein viel schöneres Bild hervor, als sein Original ist.
– Arthur SchopenhauerAllein Beobachtung gibt nämlich derartigen Dingen Gewissheit.
– Albertus MagnusDer Mensch entdeckt zuletzt nicht die Welt, sondern seine Tastorgane und Fühlhörner und deren Gesetze - aber ist deren Existenz nicht schon ein genügender Beweis für die Realität? Ich denke, der Spiegel beweist die Dinge.
– Friedrich NietzscheHumor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt. Religion ist, wenn man trotzdem stirbt.
– Jürgen BeckerDer Knabe stiehlt am Baume fleissig, // Schon hat er eine Pflaume bei sich.
– Erich MühsamDie Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit.
– Georg Wilhelm Friedrich HegelDie heutige Jugend ist grässlich. Sie hat nicht den geringsten Respekt vor gefärbten Haaren.
– Oscar WildeDas deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen.
– Kurt TucholskyUnd ergreift auf einmal uns das Heimweh ganz, // Dann gehen wir wie die Gefährten auch eine andere Straße, // Den Weg, der uns führen kann zurück ins eigene Land.
– Otfrid von WeißenburgDer Tod ist die Krönung des Genies.
– Honoré de BalzacDer Güte Gottes verdanken wir in unserem Lande drei kostbare Dinge: die Freiheit des Gewissens, die Freiheit der Rede und die Klugheit, keine davon in Anspruch zu nehmen.
– Mark TwainIch aber, ich singe für mich allein, singe nur vor den Zypressen hier.
– Synesios von Kyrene