Zufällige Zitate
Wohl Dem, der sagen kann: Ich fühle mein Leben in Uebereinstimmung mit der Bewegung des Weltalls oder, was dasselbe ist: ich fühle, daß mein Wille in den göttlichen Willen geflossen ist. Es ist der Weisheit letzter Schluß und die Vollendung aller Moral.
– Philipp MainländerSo oft eine neue überraschende Erkenntnis durch die Wissenschaft gewonnen wird, ist das erste Wort der Philister: es sei nicht wahr; das zweite: es sei gegen die Religion; und das dritte: so etwas habe Jedermann schon lange vorher gewußt.
– Wilhelm RaabeIn jedes Lebensalter treten wir als Neulinge und ermangeln darin der Erfahrung, trotz der Zahl der Jahre!
– François de La RochefoucauldDie Emanzipation des Weibes ist das Recht des Kindes.
– Hedwig DohmWorauf wir nur mit Spinoza antworten können: Ignorantia non est argumentum, die Unwissenheit ist kein Beweisgrund.
– Baruch de SpinozaLass dich die Macht der Gewohnheit auf falsche Wege nicht drängen. / Trau nicht dem irrenden Blick und dem töneversammelnden Ohre. / Auch nicht der Zunge: allein der Verstand sei Prüfer und Richter.
– Parmenides von EleaZwischen Können und Tun liegt ein großes Meer und auf seinem Grunde die gescheiterte Willenskraft.
– Marie von Ebner-EschenbachDas reinste Licht, das dem Menschen gewährt worden ist, das heißt dem vollkommensten unter ihnen, wurde nicht von Engeln noch von Sternen geteilt; noch war es im Mond, noch in der Sonne, oder im Ozean oder in den Flüssen; es konnte nicht in Rubinen oder Smaragden gefunden werden, noch in Saphiren, noch in Perlen: Es befand sich nicht in irgendeinem irdischen oder himmlischen Ding. Nur der vollkommene Mensch besaß es. Er war auf vollendetste Weise in der Person unseres Herrn und Meisters, Mohammed (saw), dem Auserwählten, dem Führer aller Propheten, Leiter derjenigen, die (aus Sicht Allahs) leben, manifestiert.
– Mirza Ghulam AhmadJeder Mensch trägt stets einen Keim in sich, der seine Originalität ausmacht, jedes Individuum hat seine Geschichte.
– August StrindbergDas Vertrauen erhebt die Seele.
– Jean-Jacques RousseauWer wird so vermessen sein, sich in eine Königin zu verlieben, ohne dass sie ihn zuvor ermutigt?
– StendhalWas beweist die Geschichte der Ideen anders, als daß die geistige Produktion sich mit der materiellen umgestaltet? Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse.
– Karl MarxDer musikalische Komponist wird bei dem Enthusiasmus seiner melodischen Arbeiten den Generalbaß, der Dichter das Silbenmaß nicht vergessen.
– Johann Wolfgang von GoetheReichtum allein macht nicht das Glück auf Erden.
– Albert LortzingWer am Freitag lacht, der wird am Sonntag weinen.
– Jean RacineIm Feingefühl hat das Herz Geist.
– Sully PrudhommeUnsere Gesellschaft vereint in einer gemeinsamen geistigen Strömung die Angehörigen der verschiedensten Rassen, Völker, die heute feindlich gegeneinander sind. […] Wir suchen das, was zerstreut war in der Welt, wiederum zu sammeln, und die Angehörigen der verschiedenen Nationen umfassen sich wieder brüderlich, werden Brüder innerhalb unserer Reihen.
– Rudolf Steiner[...] das Weib trachtet unendlich mehr danach, glücklich zu machen, als glücklich zu sein;
– Bogumil GoltzDer Blödsinn und der Eigennutz haben die Privilegien erschaffen.
– Johann Gottfried SeumeWoyzeck, es schaudert mich, wenn ich denke, daß sich die Welt in einem Tag herumdreht. Was 'n Zeitverschwendung! Wo soll das hinaus? Woyzeck, ich kann kein Mühlrad mehr sehen, oder ich werd melancholisch.
– Georg BüchnerWas ist denn Glauben? Die Erzählung einer Begebenheit für wahr halten, was kann mir das helfen? Ich muß mir ihre Wirkungen, ihre Folgen zueignen können. Dieser zueignende Glaube muss ein eigener, dem natürlichen Menschen ungewöhnlicher Zustand des Gemüts sein. […] So nahte meine Seele dem Menschgewordenen und am Kreuz Gestorbenen, und in dem Augenblick wusste ich, was Glauben war.
– Johann Wolfgang von GoetheDer Adel ist ein köstlicher Schmuck der bürgerlichen Gesellschaft. Es ist das corinthische Capital [Kapitell] wohl geordneter und gebildeter Staaten.
– Edmund BurkeWas ist ein Held ohne Menschenliebe?
– Gotthold Ephraim LessingLampenfieber ist eine Begleiterscheinung der Eitelkeit, eine zitternde Frage an das Schicksal: wie werde ich gefallen?, mit dem ganzen Nachdruck auf der Silbe «ich».
– Bertha von SuttnerDie Guillotine wird uns retten und die Leidenschaft der Weiber.
– Georg WeerthSie hat mich nicht getäuschet, die Stimme der Natur.
– Albert LortzingOhne Spekulation gibt es keine neue Beobachtung.
– Charles DarwinIch muß in der That sagen, diese beiden Stellen bezeichnen das Verfahren des Herrn Stöcker in einer Weise, daß es mir außerhalb des Hauses gar nicht schwer fallen würde, das mit einem kurzen Wort zu bezeichnen. Ich kann mich parlamentarisch nur dahin ausdrücken, daß der Herr Abgeordnete Stöcker noch nicht in ganz wünschenswerther Weise skrupulös bei der Darstellung thatsächlicher Verhältnisse verfahren ist. (Große Heiterkeit links.)
– Eugen RichterWir dürfen auch im Ausland nicht, wie wir bisher getan haben, stets zu der Partei halten, die es auf Vergewaltigung wichtiger Kulturelemente zugunsten der eigenen nationalen Vorherrschaft abgesehen hat. Das wird sich stets rächen, wie es sich in der Türkei gerächt hat. Wir hätten nicht türkischer sein dürfen als der Türke.
– Friedrich SchraderHast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, solange wir produktiv sind, solange wir von anderen als produktiv anerkannt werden? Wenn man den Grundsatz aufstellt und anwendet, daß man den »unproduktiven« Mitmenschen töten darf, dann wehe uns allen, wenn wir alt und altersschwach werden!
– Clemens August Graf von GalenDie Menschen stehen unter dem Gesetze der Macht.
– Friedrich von WieserEin Gast zu ungelegener Zeit ist schlimmer als ein Tatarenüberfall.
– Nikolai Gawrilowitsch TschernyschewskiGuter Stil beruht auf einem reinen und tiefen Wahrheitsgefühl. Hinter allem schlechten Stil steckt immer eine gewisse Verlogenheit oder wenigstens Wahrheitsscheu.
– Isolde KurzGuter Gott von deinem Himmel, alte Kinder siehst du und junge Kinder, und nichts weiter; und an welchen du mehr Freude hast, das hat dein Sohn schon lange verkündet.
– Johann Wolfgang von GoetheNichts geschieht in der Natur, was derselben als Schlechtigkeit zugerechnet werden kann.
– Baruch de Spinoza