Sprache Zitate
60 bekannte Zitate über Sprache
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Das Volk will geleitet, d.i. (in der Sprache der Demagogen) es will betrogen sein.
– Immanuel KantWer in ein Land reist, ehe er einiges von dessen Sprache erlernt hat, geht in die Schule, aber nicht auf Reisen.
– Francis BaconDer Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten.
– Marie von Ebner-EschenbachDurch die Eltern spricht die Natur zuerst zu den Kindern. Wehe den armen Geschöpfen, wenn diese erste Sprache kalt und lieblos ist!
– Karoline von GünderrodeGoethe hält durch die Macht seiner Werke die Entwicklung der deutschen Sprache wahrscheinlich zurück.
– Franz KafkaWer seine Sprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben; wer seine Sprache nicht versteht, versteht auch sein Volk nicht, […] denn in den Tiefen der Sprache liegt alles innere Verständniß und alle eigenste Eigenthümlichkeit des Volkes verhüllt.
– Ernst Moritz ArndtDurch Sprichwörter reden ist daher die Sprache des Pöbels, und beweiset den gänzlichen Mangel des Witzes im Umgange mit der feineren Welt.
– Immanuel KantDie reiche deutsche Literatur des Mittelalters ist ohne den Einfluß der französischen Troubadoure (die heutige ohne Flaubert und Dostojewski), die englische Literatur ohne die Italiener, die italienische ohne den Einbruch des deutschen Blutes in Italien (Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen: der auch der erste Dichter in italienischer Sprache und vielleicht der Erfinder des Sonetts war), Goethe ohne die Antike nicht vorstellbar.
– KlabundWer niemals Deutsch gelernt hat, kann sich keine Vorstellung davon machen, wie verzwickt diese Sprache ist. Es gibt sicher keine andere Sprache, die so unordentlich und unsystematisch daherkommt, und sich daher jedem Zugriff entzieht.
– Mark TwainDie Mathematiker sind eine Art Franzosen: Redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre Sprache, und dann ist es alsobald ganz etwas anderes.
– Johann Wolfgang von GoetheWir [Engländer] haben nahezu alles mit Amerika gemeinsam, außer natürlich die Sprache.
– Oscar WildeWie ist jede – aber auch jede – Sprache schön, wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird!
– Christian MorgensternSollen gehört von Hause aus der Theologie an, bedeutet eine Verpflichtung oder Verschuldung des Menschen gegen Gott; »du schuldest, nicht zu töten«, hätte das soundsovielte Gebot im Geiste der althochdeutschen Sprache heißen können; und wieder bei anderer Entwicklung der Sprache hätte Schiller vielleicht seinen Satz so geformt, »der Übel größtes aber ist das Sollen«.
– Fritz MauthnerDie vermeinte Rechtlosigkeit der Thiere, der Wahn, daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, oder, wie es in der Sprache jener Moral heißt, daß es gegen Thiere keine Pflichten gebe, ist geradezu eine empörende Rohheit und Barberei des Occidents, deren Quelle im Judenthum liegt.
– Arthur SchopenhauerVon allen Worten, die die Sprache nennt, // Ist kein's mir so verhaßt als das von Recht. // [...] Und Recht ist nur der ausgeschmückte Name // Für alles Unrecht, das die Erde hegt.
– Franz GrillparzerDie Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen.
– Karl MarxIn der Sprache, mit der man geboren, welche die Väter gesprochen, denkt man sein ganzes Leben lang, so fertig man eine andere spricht; und dies anders zu wünschen, die Sprache, in der man sein Geheimstes denkt, vergessen zu wollen, zeigt, wie tief man getroffen ist und wie sehr man gerade diese Sprache liebt.
– Gottfried Kellermeine Sprache versteht man durch die ganze Welt, [...]!
– Joseph HaydnDie südfranzösische Nationalität war im Mittelalter mit der nordfranzösischen nicht verwandter, als die polnische es jetzt mit der russischen ist. Die südfranzösische, vulgo provenzalische Nation hatte im Mittelalter nicht nur eine »wertvolle Entwickelung«, sie stand sogar an der Spitze der europäischen Entwickelung. Sie hatte zuerst von allen neueren Nationen eine gebildete Sprache.
– Friedrich EngelsGott bewahre mich davor, bloß die Sprache des gesunden Menschenverstandes zu sprechen: im Guten wie im Bösen ist es ratsam, ein wenig verrückt zu sein.
– Georges BernanosIch habe französisch geschrieben und nicht italienisch, weil die französiche Sprache weiter verbreitet ist als die meinige.
– Giacomo CasanovaWeder geschrieben noch gesprochen scheinen Wörter und Sprache irgendeine Rolle in meinem Denkprozeß zu spielen.
– Albert EinsteinNaturforscher und Dichter haben durch eine Sprache sich immer wie ein Volk gezeigt.
– NovalisDer getretene Wurm krümmt sich. So ist es klug. Er verringert damit die Wahrscheinlichkeit, von neuem getreten zu werden. In der Sprache der Moral: Demut.
– Friedrich NietzscheSie hat auch schon ein Gedicht an mich gemacht, das von Liebe handelt. Sie beherrscht offenbar die Sprache nicht genug, um das Wort zu vermeiden.
– Frank WedekindDas Zahlensystem ist Muster eines ächten Sprachzeichensystems - Unsre Buchstaben sollen Zahlen, unsre Sprache Arithmetik werden.
– NovalisDie Sprache entscheidet alles, sogar die Frauenfrage. Daß der Name eines Weibes nicht ohne den Artikel bestehen kann, ist ein Argument, das der Gleichberechtigung widerstreitet. Wenn es in einem Bericht heißt, »Müller« sei für das Wahlrecht der Frauen eingetreten, so kann es sich höchstens um einen Feministen handeln, nicht um eine Frau. Denn selbst die emanzipierteste braucht das Geschlechtswort.
– Karl KrausWer waren die größten Philosophen, die besten Redner, Richter und Dichter? Doch wohl solche, die sich um die Sprache am meisten bemühten.
– Lorenzo VallaDas Höchste Gut des Mannes ist sein Volk, // Das höchste Gut des Volkes ist sein Staat, // Des Volkes Seele lebt in seiner Sprache: [...]
– Felix Dahn»Himmel« leitet die deutsche Sprache von dem alten Wort »Heime«, »Heimat« ab.
– Wilhelm RaabeIch werde niemals die kostbare Perle der persischen Sprache (Dari), vor die Säue werfen.
– Nasser ChosrauPhilosophen verderben die Sprache, Poeten die Logik, und mit dem Menschenverstand kommt man durchs Leben nicht mehr.
– Friedrich SchillerAber die Sprache um ein Wort ärmer machen heißt das Denken der Nation um einen Begriff ärmer machen.
– Arthur SchopenhauerSelbst für Nicht-Muslime gibt es kaum etwas Erstaunlicheres als seine Sprache mit dem bemerkenswerten Reichtum ihres klangvollen Stils, die diese einfachen Menschen, die Redegewandtheit so hoch schätzten, zu Begeisterungsstürmen hinriss.
– Paul CasanovaMan hat nicht Ursache, der wendischen Sprache sich zu schämen; hat doch wohl mancher der wendischen Sprache es zu danken, dass er befördert worden: wenn etliche Herren von Adel nicht wendische Bauern hätten, es stünde gar schlecht um sie. Es ist solche Sprache nicht etwa eine neue und aus vielen Sprachen zusammengeraffte und gestoppelte Sprache, wie etliche in den Linguis und historiis Unbewanderte vermeinen.
– Michael FrenzelOhne Bezug auf den Körper könnte sich unsere Sprache nicht entwickeln. Unsere Denkwege entspringen nicht der »reinen Vernunft«, sondern der Ratio des lebendigen Körpers.
– Andreas WeberMan wird schwerlich in der Welt noch eine andere Gesellschaft finden, die ihre eigene Sprache so schamlos mißachtet und so hemmungslos aufgibt, wie die deutsche Gesellschaft.
– Hans-Joachim MeyerDer Purist. // Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern, // nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht.
– Johann Wolfgang von GoetheDenn wer die deutsche Sprache beherrscht, wird einen Schimmel beschreiben und dabei doch das Wort »weiß« vermeiden können.
– Kurt TucholskyKein Wunder, denn eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.
– Aydan ÖzoguzDie Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens.
– Karl KrausSchon als Tier hat der Mensch Sprache.
– Johann Gottfried Herder[...] das ist der deutschen Sprache eigen, daß sie die verbotenen Speisen des Geistes, die lüsternen Früchte des Genusses und der Gier des wilden, wollüstigen Treibes nimmer in so üppigen und zaubrischen Halblichten und magischen zwischen Himmel und Hölle [...] hinspielenden Farben zeigen kann als die welschen [5.178].
– Ernst Moritz ArndtDie deutsche Sprache ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.
– Karl KrausDie Philosophie steht in diesem großen Buch geschrieben, das unserem Blick ständig offen liegt [, ich meine das Universum]. Aber das Buch ist nicht zu verstehen, wenn man nicht zuvor die Sprache erlernt und sich mit den Buchstaben vertraut gemacht hat, in denen es geschrieben ist. Es ist in der Sprache der Mathematik geschrieben, und deren Buchstaben sind Kreise, Dreiecke und andere geometrische Figuren, ohne die es dem Menschen unmöglich ist, ein einziges Bild davon zu verstehen; ohne diese irrt man in einem dunklen Labyrinth herum.
– Galileo GalileiIch ging oft ins Heidelberger Schloss, um mir das Raritätenkabinett anzusehen, und eines Tages überraschte ich den Leiter mit meinem Deutsch, und zwar redete ich ausschließlich in dieser Sprache. Er zeigte großes Interesse; und nachdem ich eine Weile geredet hatte, sagte er, mein Deutsch sei sehr selten, möglicherweise ein »Unikat«; er wolle es in sein Museum aufnehmen.
– Mark TwainJede Mitteilung geistiger Inhalte ist Sprache.
– Walter BenjaminSie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
– Rainer Maria RilkeVon der vorübergleitenden Realität nehmen wir sozusagen Momentbilder auf ( ... ), Wahrnehmung, intellektuelle Auffassung, Sprache, sie alle pflegen so zu verfahren.
– Henri BergsonSprache entsteht, wie das Bewußtsein, erst aus dem Bedürfnis, der Notdurft des Verkehrs mit anderen Menschen.
– Karl MarxEs ist ein großer Fehler, versucht man, unsere besten Gedanken in menschliche Sprache zu bringen. Wenn wir in die höheren Regionen des Gefühlsmäßigen und des geistigen Genusses steigen, sind sie nur durch so erhabene Hieroglyphen wie diese hier rings um uns auszudrücken.
– Nathaniel HawthorneDas Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache.
– Theodor FontaneDie Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.
– Antoine de Saint-ExupéryDen höchsten Begriff vom Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben. Ich suche umsonst in allen Reichen der Jahrtausende nach einer gleich süßen und leidenschaftlichen Musik. Er besaß eine göttliche Bosheit, ohne die ich mir das Vollkommene nicht zu denken vermag (...). – Und wie er das Deutsche handhabt! Man wird einmal sagen, dass Heine und ich bei weitem die ersten Artisten der deutschen Sprache gewesen sind.
– Friedrich NietzscheDie Sprache ist Quelle von Missverständnissen.
– Antoine de Saint-ExupéryLeider kann ich keine Sprache anständig sprechen, deshalb mixe ich alles von überall zusammen. Ich habe ja im Grunde nie etwas gelernt. Ich habe nicht einmal Abitur gemacht und nix.
– Karl LagerfeldHätte er sich von uns in Kleidung und Sprache unterschieden […] könnten wir ihn in seinem Wert und seiner Stellung vorurteilsfrei einschätzen.
– Oscar WildeEin Volk lebt, webt, steht und vergeht mit seiner Sprache. Die Sprache ist die Seelenwanderung des Volksthums. Mit dem Untergange der Sprachen sind die Völker verschollen.
– Friedrich Ludwig JahnIch glaube nicht, dass es irgendetwas auf der ganzen Welt gibt, was man in Berlin nicht lernen könnte - außer der deutschen Sprache!
– Mark TwainDie deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese Sprache zu lernen.
– Mark Twain