Jean Paul Zitate
55 bekannte Zitate von Jean Paul
Egal ob lustige Zitate von Jean Paul oder Zitate zum Nachdenken, hier werden Sie garantiert fündig. Entdecken Sie jetzt tolle Zitate von Jean Paul zum Liken, Teilen und Weiterschicken!Jede gute Erzählung, so wie gute Dichtung, umgibt sich von selber mit Lehren.
– Jean PaulNur sein Auge sah alle die tausend Qualen der Menschen bei ihren Untergängen - Diesen Weltschmerz kann er, so zu sagen, nur aushalten durch den Anblick der Seligkeit, die nachher vergütet.
– Jean PaulEs ist nicht gut, wenn in die Geschichte eines Mannes – und heckte er täglich die neuen Einfälle zu Schocken – das Schicksal selber ein Wortspiel wie ein Nestei gelegt hat; auf diesem Ei sitzt und brütet er sein Leben lang und will etwas herausbringen.
– Jean PaulNie vergesse der Dichter über der Zukunft, die ihm eigentlich heller vorschimmert, die Forderungen der Gegenwart und also des nur an diese angeschmiedeten Lesers.
– Jean PaulDer Hauptfehler des Menschen bleibt, dass er so viele kleine hat.
– Jean PaulGute Weiber gönnen einander alles, ausgenommen Kleider, Männer und Flachs.
– Jean PaulAlle plötzlichen Dämmerungen sind nur die der Sonnenfinsternisse und also keine wachsende, sondern ebenso plötzlich verschwindende.
– Jean PaulIn phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf Bergen, alle Extreme eng beieinander.
– Jean PaulDa aber der Deutsche keine Zeit so gern erlebt als Bedenkzeit - zu seinem größten Schritt, den er tat, nämlich ins Leben, nahm er sich gar eine Bedenkewigkeit -: so gibt er dem festen langsamen Schreiben den Preis vor dem leichten her- und wegrauschenden Sprechen; ungleich dem Süden ist er weniger ein redseliges als ein schreibseliges Volk, wie seine Registraturen und Bücherschränke ansagen.
– Jean PaulDie Leidenschaft macht die besten Beobachtungen und die elendesten Schlüsse. Sie ist ein Fernrohr, dessen Feld desto heller, je enger es ist.
– Jean PaulJedes Ich ist Persönlichkeit, folglich geistige Individualität.
– Jean PaulMancher wird ein freier Diogenes, nicht wenn er in dem Fasse, sondern wenn dieses in ihm wohnt.
– Jean PaulWarum lieben wir die Tugend an andern zehnmal mehr als an uns? Warum fühlen wir so viel Wärme gegen einen Aufopfernden und halten's für Schuldigkeit bei uns? Einmal müssen wir uns irren.
– Jean PaulDer Mensch ist gut und will nicht, daß man vor einem andern als ihm selbst krieche.
– Jean PaulDu liebes Bayreuth, auf einem so schön gearbeiteten, so grün angestrichenen Präsentierteller von Gegend einem dargeboten - man sollte sich einbohren in dich, um nimmer heraus zu können.
– Jean PaulBerlin ist mehr ein Welttheil, als eine Stadt, wo sich aus der größeren Menge leichter eine gesellige Einsamkeit erwählen ließe. Da fänden Sie Ihren ruhigsten Hafen in Deutschland.
– Jean PaulArmut ist die einzige Last, die schwerer wird, je mehr Geliebte daran tragen.
– Jean PaulEin Schmeichler ist's selten aus bloßem Eigennutz, sondern aus Charakter; denn er schmeichelt Niedrigen wie Hohen.
– Jean PaulEs gibt Menschen, denen jedes Lob Tadel ist, das nicht das größte ist.
– Jean PaulDass du gewiss in Bayreuth selig sein wirst, so sehr sind dessen Häuser und Berge zu loben.
– Jean PaulEine lange Zeit lernt man darum die Menschen nicht kennen, weil man sie überall für besser hält als sich.
– Jean PaulDer Dichter gleicht der Saite: Er selber macht sich unsichtbar, wenn er sich schwingt und Wohllaut gibt.
– Jean PaulDie Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können.
– Jean PaulLass sich doch keine Seele vom Glauben an Gott in ihrer Lebens-Geschichte etwa dadurch abneigen, daß sie zu klein dafür sei in der Menge der Geister und Sonnen.
– Jean PaulEine neue Rolle des Lebens spielt der Mensch am wärmsten und am besten; über unsern Antrittspredigten schwebt der Heilige Geist brütend mit Taubenflügeln – nur später liegen die Eier kalt.
– Jean PaulDie Wiederholung ist die Mutter - nicht bloß des Studierens, sondern auch der Bildung.
– Jean PaulIn den Dämmerungen regiert das Herz.
– Jean PaulDie bloße Empfindung schafft nicht den Dichter, aber der bloße Dichter auch nicht jene. Im ersten Irrtum ist der Jüngling, im zweiten der Kritiker.
– Jean PaulEin Charakter ist ein Fels, an welchem gestrandete Schiffer landen und anstürmende scheitern.
– Jean PaulIch kenne nur eine Sache, die süßer ist, als ein Buch zu machen, nämlich eines zu entwerfen.
– Jean PaulDie weibliche Kleider-Liebe hat samt der Reinlichkeit, welche gleichsam auf der Grenzscheide zwischen Leib und Sittlichkeit wohnt, eine Wand- und Tür-Nachbarin, nämlich Herzens-Reinheit.
– Jean PaulDie Kälte hat ewig ein Sprachrohr und die Empfindung ein Hörrohr. Die Ankunft einer ungeliebten fürstlichen Leiche oder dergleichen Braut hört man an den Polarzirkeln; hingegen wenn wir Niedere unsre Gräber oder unsre Arme mit Geliebten füllen: so fallen bloß einige ungehörte Tränen, trostlose oder selige.
– Jean PaulEinen traurigen Mann erduld' ich, aber kein trauriges Kind.
– Jean PaulHier auf dem offenen Meere der Welt, mitten unter hundert Schiffen, kann ich Dir nicht durch das Sprachrohr der Presse das zuschreien, was ich Dir viel lieber nahe an Deinem Angesicht und an Deiner Brust zuflüstern möchte.
– Jean PaulEinzelne Regeln ohne den Geist der Erziehung sind ein Wörterbuch ohne Sprachlehre.
– Jean PaulUnglück kann sich wie ein Skorpion in jede Ecke verkriechen.
– Jean PaulDas Alter ist nicht trübe, weil darin unsre Freuden, sondern weil unsre Hoffnungen aufhören.
– Jean PaulEs ist leichter, die Menschen zu lieben als zu ertragen - viele heftig zu lieben, als keinen zu hassen.
– Jean PaulMan ist neugierig, die Stellen im Buche zu lesen, die ein anderer unterstrichen hat.
– Jean PaulDer Mensch ist nie so schön, als wenn er um Verzeihung bittet oder selber verzeiht.
– Jean PaulFeststehende philosophische Worte sind gefährlich – man bringt sein ganzes Anschauungssystem darunter – und dann versteht man fremde Worte nicht, die man sonst verstände.
– Jean PaulWenn man beim Stiche der Biene oder des Schicksals nicht stillehält, so reißet der Stachel ab und bleibt zurück.
– Jean PaulDas körperliche Herz sei das Muster des geistigen: verletzbar, empfindlich, rege und warm, aber ein derber, frei fortschlagender Muskel hinter dem Knochengitter, und seine zarten Nerven sind schwer zu finden.
– Jean PaulAn ungebildeten Leuten ärgert einen Eigennutz nicht.
– Jean PaulHinter einem voranziehenden Gott würden alle Menschen Götter. Tilgt ihr aber das Ideal aus der Brust, so verschwindet damit Tempel, Opferaltar und alles.
– Jean PaulEs hat mich oft verdrüßlich gemacht, daß ich jeder Vorrede, die ich schreibe, ein Buch anhängen muß
– Jean Paul